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Das Pfedders­­heimer Traditions­paar­

Marktfraa un‘ Winzerborsch – Herkunft und Geschichte

Wie kommt Pfeddersheim dazu, sich mit einem Traditionspaar zu schmücken, dessen
Bezeichnung so gar nichts gemeinsam hat, mit dem im Umland Gebräuchlichen?
1991 war der Pfeddersheimer Markt in seiner damaligen Form auf einem Tiefpunkt
angekommen, mangelnde Attraktivität hatte die Bevölkerung das Interesse verlieren
lassen und den Pfeddersheimer Markt seines ursprünglichen Zwecks beraubt.
In der Vereinsvertreterversammlung im Frühjahr 1992 forderte der damalige Ortsvorsteher
Horst Löwer die anwesenden Vereinsvertreter auf, zu einem Wiederaufleben des Marktes
beizutragen. Neben zahlreichen Vorschlägen zur Durchführung, kam auch der Wunsch
nach einer Symbolfigur des Marktes auf.
Aus den Reihen der Anwesenden kamen viele Vorschläge, favorisierten die Winzer eine
Weinprinzessin oder gar Weinkönigin, wünschten die Vertreterinnen der Frauenverbände
hingegen einen männlichen Repräsentanten, warum immer eine Frau?
Im Laufe der Diskussion, jeder hatte Argumente, warum gerade sein Vorschlag der
Bessere sei, schlug der spätere Leiter des Marktumzuges (1992 – 2022) Bernhard Steinke
folgenden Kompromiss vor:
„Pfeddersheim hat eine lange und alte Weinbau- und Markttradition. Während der
Weinbau in der Hauptsache von Männern betrieben wurde und wird, standen die Frauen
auf dem Markt und boten die landwirtschaftlichen Erzeugnisse feil. Darum sollte
Pfeddersheim von einem Paar vertreten sein, nämlich einer Marktfrau und einem Winzer,
getreu der alten Verteilung der Aufgaben.“
Am gleichen Abend wurde mit Markus Heß der erste Winzerborsch bestimmt, dem die
freie Wahl „seiner“ Marktfraa (Nicole Schaalo) überlassen wurde.
Bis heute haben 18 Traditionspaare Pfeddersheim in Nah und Fern erfolgreich vertreten.
Nur in den Amtszeiten 2010 bis 2012 konnten Marktfraa un’ Winzerborsch mangels
Kandidaten nicht besetzt werden.
Die Amtszeit unseres Paares reicht von einem bis drei Jahre, wobei eine gern gelebte
Praxis die Überschneidung der Amtszeiten ist, damit ein erfahrener Teil dem „Neuling“ zur
Seite steht.

Bernhard Steinke

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